Belastung durch Kapitalmarktentwicklung

  • Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments sinkt im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 641,8 Millionen Euro
  • Wertbeitrag aus operativer Entwicklung im Portfolio positiv
  • Ergebnis aus der Fondsberatung nach Sonderbelastung 5,8 Millionen Euro
  • Neue Prognose bestätigt – Dividendenpolitik unverändert

Frankfurt am Main, 12. Mai 2022. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Unsicherheit sowie die Erwartung von Zinserhöhungen in Folge der anziehenden Inflation haben zu insgesamt niedrigeren Bewertungen am Kapitalmarkt geführt. Aufgrund seit Jahresbeginn deutlich niedrigerer Kurse US-amerikanischer Technologiewerte war der Bewertungsrückgang im Sektor IT-Services und Software besonders ausgeprägt. Diese Kapital­markt­ent­wick­lung hat den Netto­vermögens­wert der Private-Equity-Investments der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) stark belastet. Er ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um fünf Prozent auf 641,8 Millionen Euro gesunken. Obwohl Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe sowie gestörte Lieferketten vor allem einzelne Industrieunternehmen im DBAG-Portfolio deutlich beeinträchtigen, haben die 36 Portfoliounternehmen aus ihrer operativen Entwicklung insgesamt einen positiven Wertbeitrag geliefert. Dieser konnte die negativen Kapitalmarkteinflüsse jedoch bei Weitem nicht ausgleichen. Das Ergebnis vor Steuern des Segments Private-Equity-Investments beträgt deshalb -41,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 64,7 Mil­lionen Euro). Im Segment Fondsberatung hat sich der jüngste Ausbau des DBAG-Teams ausgewirkt: Das Ergebnis vor Steuern erreichte 5,8 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 9,1 Millionen Euro). Es ist durch höhere Beratungsaufwendungen und einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstands­mitglieds belastet. Die DBAG schließt das erste Halbjahr 2021/2022 mit einem Konzernergebnis von -35,8 Millionen Euro (Vorjahr: 73,1 Millionen Euro) ab.

Angesichts der Kapitalmarktentwicklung und der Belastungen für die Real­wirtschaft hat die DBAG im April eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 erstellt, die im heute veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht bestätigt wird. Sie berücksichtigt auch Ergebnisbeiträge aus Veräußerungen in den kommenden Monaten, für die die DBAG trotz der schwierigeren Rahmen­bedingungen gute Möglichkeiten sieht. Entsprechend wird für das zweite Halbjahr ein besserer Geschäftsverlauf erwartet, der zu einem Konzernergebnis für das gesamte Geschäftsjahr zwischen -15 und -25 Millionen Euro führen soll. Dieser Prognose liegen die Bewertungsverhältnisse am Kapitalmarkt zum Stichtag 31. März 2022 zugrunde. Die Dividendenpolitik bleibt unverändert. Für das laufende Jahr geht die DBAG weiterhin von einer Dividende auf dem Niveau des vergangenen Geschäftsjahres, also von 1,60 Euro je Aktie, aus.

In ihrem Halbjahresfinanzbericht betont die DBAG die intensive Weiterent­wicklung ihres Portfolios. Es wurde seit Geschäftsjahresbeginn um vier Management-Buy-outs ergänzt, darunter zwei Unternehmen aus dem Sektor IT-Services und Software. Der Anteil solcher Beteiligungen hat sich in den vergangenen beiden Jahren von fünf auf 19 Prozent des Portfoliowertes nahezu vervierfacht. Dabei sind die beiden zuletzt vereinbarten, zum Stichtag noch nicht vollzogenen Beteiligungen an akquinet und datahub berücksichtigt. Port­folio­unternehmen haben vier Unternehmenszukäufe vollzogen, drei weitere wurden vereinbart. Darüber hinaus hat die DBAG auch den Ausbau ihres Investment­teams fortgesetzt.

„Es zahlt sich aus, dass wir vor zehn Jahren eine Diversifizierung des Portfolios eingeleitet haben“, so Torsten Grede, Sprecher des Vorstands, mit Blick auf die Beteiligungen aus IT-Services und Software sowie Breitband-Tele­kommunikation und Healthcare. Diese Unternehmen sind von Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen und gestörte Lieferketten nur eingeschränkt betroffen. „Unser Portfolio ist inzwischen noch besser ausbalanciert – das stimmt uns trotz der anspruchsvollen Rahmen­bedingungen zuversichtlich für die kommenden Monate“, so Grede weiter. Und: „Wir sind überzeugt, für die sich bietenden Chancen gut aufgestellt zu sein: Unsere Fondsberatung liefert stabile, gut planbare Erträge und die DBAG verfügt über eine starke Bilanz mit einer hohen Eigenkapitalquote.“