Portfoliounternehmen Silbitz erwirbt Eisengießerei Torgelow

  • Führender Zulieferer für die Windkraftindustrie: Beitrag zu klimaneutralem Umbau der Wirtschaft
  • Gutes Marktumfeld: Starkes Wachstum im Offshore-Windmarkt
  • Weiterentwicklung in DBAG-Kernsektor
  • Unternehmenszukäufe als Wertsteigerungshebel im Portfolio

Frankfurt am Main, 5. Oktober 2021. Die Silbitz Group GmbH (Silbitz Group), ein Unternehmen aus dem DBAG Fund VI, erwirbt das Geschäft der Eisengießerei Torgelow GmbH (EGT). Sie baut damit ihre Position als Lieferant für die Windkraftindustrie deutlich aus. EGT produziert großdimensionierte Gussteile, die überwiegend in Offshore-Windkraftanlagen verwendet werden. Für den Kauf werden der DBAG Fund VI und an dessen Seite auch die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) weitere Mittel bereitstellen. Die Silbitz Group erwirbt das Geschäft der Gießerei aus einer Insolvenz in Eigenverwaltung; das Unternehmen hatte infolge der Corona-Pandemie Insolvenz beantragen müssen. Die Unternehmensgruppe wird damit zukünftig an fünf Standorten insgesamt 1.250 Mitarbeiter beschäftigen. Für das laufende Jahr wird ein pro-forma-Umsatz von 189 Millionen Euro erwartet. Die Beteiligung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden; der Abschluss der Transaktion wird innerhalb der kommenden zwei Monate erwartet.

Der von der DBAG beratene DBAG Fund VI hatte sich im August 2015 im Zuge eines Management-Buy-outs an der Silbitz Group beteiligt. Nach einer Refinan­zierung 2016 und einer Teilveräußerung der Beteiligung im Februar 2018 sind der DBAG Fund VI und die DBAG weiterhin mehrheitlich beteiligt.

Die Transaktion ist innerhalb der vergangenen zwölf Monate der achtzehnte Unternehmenszukauf im DBAG-Portfolio. Damit wurden 310 Millionen Euro Umsatz erworben. In den letzten zehn Jahren haben die Portfoliounternehmen mit 77 Add-ons rund 1,2 Milliarden Euro Umsatz erworben. Die Gienanth Group GmbH ist das zweite Eisengießerei-Unternehmen im Portfolio der DBAG. Sie erweiterte ihr Geschäft mit zwei Unternehmenszukäufen seit Anfang 2020 ebenfalls deutlich. Mit solchen Zukäufen wird die Weiterentwicklung der Portfoliounternehmen beschleunigt – zum Beispiel durch die Verbreiterung des Produktangebots und der regionalen Abdeckung oder durch eine Konsolidierung der Anbieterstruktur eines fragmentierten Marktes.

EGT blickt auf mehr als 250 Jahre Unternehmensgesichte zurück. Heute ist die Gießerei einer der führenden Lieferanten für großdimensionierte Gussteile für die Windkraftindustrie in Europa. 320 Mitarbeiter produzieren vor allem schwere und hochkomplexe Bauteile für Windkraftanlagen, etwa Rotornaben und Rotorachsen. Damit erzielt EGT knapp 90 Prozent des Umsatzes (2020: 66 Millionen Euro). Aufgrund ihrer Produktionskapazität, ihrer geografischen Lage nahe einem Seehafen und ihres Know-hows hat EGT beste Voraussetzungen, vom Boom der Offshore-Windkraftanlagen zu profitieren. Die Turbinen dieser Anlagen werden leistungsstärker, damit steigen Größe und Gewicht der Bauteile. Sie können an Land nur über kurze Strecken wirtschaftlich transportiert werden. EGT liegt im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns zehn Kilometer vom Hafen Ueckermünde mit Ostseezugang entfernt. Auf dem Meer entstehen die meisten neuen Windräder. Weil an Land die in Frage kommenden Standorte knapp sind, wird mit starkem Ausbau der Offshore-Anlagen gerechnet: Um 16 Prozent soll die neu installierte Offshore-Windkraft-Kapazität Jahr für Jahr wachsen, getrieben auch von politischen Initiativen.

„Mit ihrer weiteren Gießerei wird die Silbitz Group dazu beitragen, dass der massive Ausbau der Stromerzeugung auf hoher See und damit die Energiewende gelingen können“, so DBAG-Vorstandsmitglied Jannick Hunecke heute. Und: „Das zeigt, dass ohne traditionelle Industrien eine zukunftsfähige Wirtschaft nicht möglich ist – die Gruppe wird künftig rund 80 Prozent ihres Umsatzes mit der Windkraftindustrie machen.“

„Hervorragende Lage, gute technische Ausstattung und lange Erfahrung – beste Voraussetzungen, um von den attraktiven Marktchancen zu profitieren“, kommentierte Dr. Torsten Tiefel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Silbitz Group, die Transaktion. „Wir verbreitern damit das Produktangebot, steigern unsere Kapazität und gewinnen neue Kunden. So stärken wir die ganze Gruppe.“